Die Kindheit und Jugend gilt häufig als glückliche und sorglose Zeit. Es ist aber auch eine Lebensphase, die viele Entwicklungsaufgaben wie den Schuleintritt, die Pubertät oder die Ablösung vom Elternhaus umfasst. In diesen Phasen kann es durch Überforderung oder das Fehlen hilfreicher Bewältigungsstrategien dazu kommen, dass problematisches Verhalten entsteht und so die altersangemessene weitere Entwicklung stört. Daneben können ungewöhnliche Lebensereignisse innerhalb der Familie (z. B. Trennung, Tod) oder unter Gleichaltrigen (z. B. Konflikte, Mobbing) dazu führen, dass Kinder und Jugendliche sich nicht mehr altersgemäß entwickeln können.
Die Basis meiner psychotherapeutischen Arbeit stellt die Verhaltenstherapie dar. Die Verhaltentherapie ist ein Psychotherapieverfahren, welches auf der Annahme beruht, dass störungsbedingtes Verhalten erlernt wurde und somit auch wieder verlernt werden kann bzw. alternative Verhaltens- und Denkmuster erlernt werden können. Die Verhaltenstherapie hat sich für die Behandlung einer Vielzahl von psychischen Störungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen als wirksames und effizientes Psychotherapieverfahren erwiesen. Die Verhaltenstherapie arbeitet ziel- und lösungsorientiert und hat ihren Fokus in der Gegenwart.
Jeder Mensch verfügt über persönliche Stärken und Fähigkeiten. In schwierigen und problembelasteten Zeiten geraten diese oft in Vergessenheit. In meiner psychotherapeutischen Arbeit ist es mir wichtig, diese wieder zu reaktivieren und zu stärken, da sich die Ressourcenarbeit als einer der wichtigsten Wirkfaktoren herausgestellt hat, die einen positiven Psychotherapieverlauf begünstigen. Die Eltern und Familie sowie das gesamte soziale Umfeld stellen hier weitere wichtige Wirkfaktoren dar. Gerade zu Beginn einer Psychotherapie ist es wichtig, sich ein gutes Bild von all dem zu machen, um gemeinsam geeignete Wege zu finden, die bisherigen Schwierigkeiten zu überwinden.
Neben der Ressourcenarbeit spielt die therapeutischen Beziehung eine wertvolle Grundlage innerhalb einer Psychotherapie. Gerade in den ersten Stunden nehme ich mir viel Zeit zum Kennenlernen und
Aufbau einer guten und tragfähigen Beziehung. Auf dieser Grundlage können individuelle Probleme und Schwierigkeiten ehrlich und offen angesprochen werden, wobei ich großen Wert auf eine
vertrauensvolle und wertschätzende Haltung gegenüber den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern bzw. weiteren Bezugspersonen lege. Der weitere Psychotherapieprozess ist geprägt von einem
transparenten Vorgehen, die Therapieziele werden gemeinsam vereinbart und individuell festgelegt. Immer wieder wird das Vorgehen überprüft und die Therapieziele gegebenenfalls
angepasst.
Viele emotionale und Verhaltensstörungen, die im Laufe der Kindheit und Jugend auftreten, können mithilfe der Verhaltenstherapie behandelt werden. Hierzu gehören unter anderem
Die Behandlung findet zum großen Teil einmal wöchentlich in Einzelsitzungen (50 min.), aber auch in Eltern- oder Familienterminen statt. Eine Kurzzeittherapie umfasst 24 Stunden und gliedert sich in Kurzzeittherapie 1 (12 Behandlungsstunden + maximal 3 Stunden für die Bezugspersonen) und Kurzzeittherapie 2 (ebenfalls 12 Behandlungsstunden + maximal 3 Stunden für die Bezugspersonen). Eine Langzeittherapie kann bis zu 60 Behandlungsstunden und 20 Stunden für die Bezugspersonen beinhalten.
In der Psychotherapeutischen Sprechstunde wird geklärt, ob eine Verhaltenstherapie die richtige Maßnahme ist und Du/Sie hast/haben die Möglichkeit, mich kennenzulernen. Nach der Psychotherapeutischen Sprechstunde besteht die Möglichkeit, direkt in eine Therapie (Akuttherapie, Kurzzeittherapie oder Langzeittherapie) übernommen zu werden. Hierzu muss ein Therapieplatz frei sein. Ist dies nicht der Fall, kann ich nach mindestens einer Psychotherapeutischen Sprechstunde eine Bescheinigung ausstellen, in der eine Psychotherapie empfohlen wird. Mit dieser Bescheinigung hast Du/haben Sie dann die Möglichkeit, sich bei einer Kollegin oder einem Kollegen um einen Behandlungsplatz zu bemühen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich direkt bei der zuständigen Krankenkasse oder der Kassenärztlichen Vereinigung nach einem freien Therapieplatz zu erkundigen.
Die narrative Expositionstherapie (NET) ist ein effizientes Behandlungsverfahren, welches einen strukturierten Rahmen und ein schrittweises Vorgehen zur Therapie von
Traumafolgestörungen bietet. Sie kombiniert Ansätze der Verhaltenstherapie und der Testimony Therapie und legt den Fokus auf die autobiographische Verarbeitung der traumatischen
Lebensereignisse. Es wird versucht, die Lebensereignisse chronologisch zu rekonstruieren und in einer Biographie zu dokumentieren. Diese wird über die Behandlung gemeinsam mit dem
Kind/Jugendlichen verfasst und am Ende als Buch übergeben. Dadurch sollen die Kinder/Jugendlichen lernen und verstehen, dass das Geschehene vorbei ist und es keine akute Bedrohung gibt.
Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt bei 10-15 Doppelstunden.